Klink-Neubau für Universitätsklinikum Tübingen UKT
Bauherr: Land Baden-Württemberg, Vermögen und Bau Amt Tübingen
Nichtoffener Planungswettbewerb 2021/2022

Das Universitätsklinikum Tübingen (UKT) und der Bauherr planen auf dem Gelände der Uniklinik den Neubau einer „Neuen Medizinischen Klinik“ (kurz NMK) in zwei Bauabschnitten. Der erste Bauabschnitt, der sog. Gelenkbau, ist Thema dieses Realisierungswettbewerbes. Für den zweiten Bauabschnitt sollte gleichzeitig ein Ideenteil erarbeitet werden.
Der Gelenkbau ist das verbindende Gebäude zwischen den CRONA-Kliniken im Norden und der bestehenden Medizinischen Klinik im Osten. Er ist der erste zentrale Baustein in der schrittweisen Umsetzung der vorab entwickelten Masterplanung von derzeitig isolierten Einzelkliniken hin zu einem zentralen Kernklinikum auf dem Schnarrenberg. Die „Neue Medizinische Klinik“ schafft im Rahmen dabei die Voraussetzungen für eine grundlegende Neuordnung der Patientenversorgung mit klar gegliederten Verkehrsströmen und Funktionszusammenhängen.

Die besondere Lage des Baugrundstücks an der aus der Altstadt Tübingens weithin sichtbaren südlichen Hangkante bedingt eine sensible Einfügung der großen Baumasse in die bestehende und geplante Struktur des Klinikums. Die neue Kubatur wird soweit wie möglich von der südlichen Grenze des Baufelds zurückversetzt. Die unteren Geschosse mit vollflächig begrünten Dachflächen führen den wertvollen Naturraum des Berghangs weiter nach oben fort. Die entstehende Terrassierung erinnert an die ehemals auf dem Gelände bestehenden Weingärten mit großartigen Blicken über die Stadt. Die oberen Pflegegeschosse springen weiter zurück und lösen sich in eine kammartige, organische Grundrissstruktur auf. Sie nehmen die talseitig gerichteten Köpfe der Obergeschosse auf und führen diese selbstverständlich um die Ecke als Anschluss zum östlichen Lernzentrum.

Die Verteilung der Funktionen erfolgt in Analogie zu den Vorgaben der Machbarkeitsstudie. In den Obergeschossen werden die einzelnen Pflegestationen auf sich wiederholende Weise organisiert. Alle Pflegezimmer befinden sich an den Fassaden zum Tal hin und bieten dem Patienten und Besucher großartige Ausblicke in die Umgebung und über Tübingen. Durch die kammartige Struktur werden alle Pflegezimmer und Funktionsbereiche der Stationen auf kurzem Wege miteinander verbunden. Die Abgrenzung der einzelnen Pflegestationen kann hierbei flexibel gesetzt werden, wodurch das Gebäudekonzept auch für zukünftige Veränderungen der Nutzungsstruktur optimale Voraussetzungen bietet. In der obersten Etage wird die Geriatrie mit angeschlossenem Dachgarten für die Bewohner organisiert.

Die unteren Geschossen setzen die angestrebte, zukünftige Organisation des Kernklinikums konsequent um. Alle Funktionsbereiche und Haupterschließungskerne werden über eine ringförmig an den Bestand angebundene Magistrale auf Ebene 03 organisiert. Diese Magistrale erhält nach Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts neben dem Anschluss an die CRONA.

Visualisierung: Rendertaxi für JSWD, Modell: JSWD

Siehe auch

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

MED Campus Graz

Gesundheitscampus NRW

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